Sonstiges

Modellprojekt Marschgewässer
Regionale Bearbeitung Harle

Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur


Im Rahmen des Modellprojektes Marschgewässer wurden für die Erreichung der Umweltziele nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie modelhafte Bewirtschaftungspläne erstellt.
Die Harle bildet mit einer Länge von rd. 23 km das größte und wasserwirtschaftlich wichtigste Gewässer der Sielacht Wittmund.

Auf Grund des sich wandelnden Klimas mit vermehrten auftretenden Starkregenereignissen ist es für die Sielacht von zentraler Bedeutung, die Leistungsfähigkeit der Harle in Bezug auf die Entwässerung diesen neuen Anforderungen anzupassen. Neben der Entwässerung ist der ökologische Zustand der Gewässer im Augenmerk der Sielacht Wittmund.
Aus vielen Bausteinen ist im Jahr 2009 ein Maßnahmenpaket unter der Federführung des NLWKN Aurich, durchgeführt worden.

An 12 verschiedenen Punkten wurde die Gewässerstruktur verbessert.


Die erste Maßnahme betrifft eine Kompensationsmaßnahme die die Stadt Wittmund in diesem Programm an der Harle in Bereich Nöttens durchgeführt hat.
Jetzt begrünte Fläche
In Wittmund die 2. Maßnahme direkt an der B 210 wurde auf einer Fläche von 0,72 ha einer längerer geschwungener Nebenarm mit einer teilweisen Steilwand geschaffen. Der Nebenarm dient als Ablaichstelle für Fische und in der Steilwand soll der hier vorhandene Eisvogel eine geeignete Brutmöglichkeit finden. Auf dem Foto aus dem Jahre 2013 sind an der Steilwand Einfluglöcher zu erkennen. Ob es sich um Bruthöhlen des Eisvogels handelt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Fotos vom August 2013
Maßnahme 3: Hier ist ein 17 ha großer Entlastungspolder vorgesehen. Die Flächen wurden bereits angekauft und das Projekt ist in der Planung (inzwischen abgeschlossen, s. unter Der Verband- Anlagen).
Als Maßnahmen 4 und 5 ist hinter der Ortschaft Nenndorf eine Kompensationsmaßnahme für die Verfüllung von Gewässern III. Ordnung auf einer Fläche von 1,22 ha ein Nebenarm mit Einlauf und als Auslauf zur Harle hin mit einer großen Verrohrung geschaffen worden. Die Wasserpflanzen haben sich in den letzten 4 Jahren sehr gut entwickelt.
und im Aug. 2013
Maßnahme 6: Auf einer Fläche von 0,45 ha ist eine Flachwasserzone als Röhrichtzone auf eine niedrig liegende Fläche geschaffen worden. Durch eine geringe Fließgeschwindigkeit entstand hier ein neuer Lebensraum auch als Hechtlaichplatz.
August 2013
Als Maßnahme 7 rechts und 8 links der Harle in der Gemarkung Funnix entstanden auf einer Fläche von 0,60 ha Flachwasserzonen. Der bisherige Uferbereich blieb als sogenannter Opferrücken auf einer Breite von 1 Meter stehen. Das allmähliche Abbröckeln des Opferrückens fördert die Entwicklung natürlicher Strukturen.
Baumaßnahme
August 2013
Die Maßnahme 9 befindet sich in der Gemarkung Buttforde. Dort wurde einer Altarm der Harle auf einer Länge von etwa 100 Metern reaktiviert. Der Böschungsbereich wurde mit unterschiedlichen Neigungen gestaltet. Zum Schutz des Trockenfallens ist eine Holzspund- wand eingebaut worden.
August 2013
Die Maßnahme 10 ist auf einer ehemaligen Lagerfläche der Sielacht angelegt worden. Im Mündungsbereich des Gewässers „Enno-Ludwigs-Schloot“ wurde auf einer Fläche von 0,20 ha eine kleine Insel geschaffen. Der Gewässerausfluss ist dadurch wesentlich vergrößert worden. Die Insel dienst als Brutplatz für Wasservögel.
August 2013
Die Maßnahme 11 betrifft eine ehemalige Verrohrung des Gewässers „Panzergraben“. Die Verrohrung wurde entfernt und ein offenes Gewässer mit Einmündung in die Harle geschaffen.
Baumaßnahme
August 2013
Die letzte Maßnahme entstand direkt an der neuen Umgehungsstraße in Carolinensiel. Dort entstand ein 0,48 ha großer Teich mit einem Zufluss zur Harle hin. In diesem seichten Gewässer können sich Wasserpflanzen entwickeln aber im Hochwasserfall dient dieser Bereich auch als Wasserspeicher.
Alle Maßnahmen zusammen aber auch jedes dieser Bausteine für sich bieten Möglicheiten zur Entwicklung natürlicher Gewässerstrukturen. Nebenarme mit unterschiedlichen Böschungsneigungen, Aufweitungen mit Flachwasserbereichen, unterschiedliche Fließge- schwindigkeiten, sich entwickelnde Röhrichtszonen; all das wird die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt fördern, die Wasserqualität verbessern und damit den ökologischen Zustand der Harle optimieren. Darüber hinaus bieten die neu geschaffenen Bereiche der Harle im Hochwasserfall Raum zum Ausdehnen.
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